Im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen der Garten meist nur als Nutzfläche für den Obst- und Gemüseanbau diente, ist der Garten von heute zu einer Oase, in der man entspannen und sich erholen kann, geworden. Es wird viel Wert auf eine entsprechende Gartengestaltung mit Sträuchern, Gartenbeeten, Blumen und einem gepflegten Rasen gelegt. Natürlich bedeutet ein schön gestalteter Garten auch sehr viel Arbeit und Pflege. Da ist jeder professionelle Gärtner und Hobbygärtner für jede Arbeitserleichterung dankbar.
Besonders wenn es um den Kampf gegen das unliebsame Unkraut geht, greifen viele Gartenbesitzer meist auf Rindenmulch von einheimischen Nadelbäumen wie Fichte und Kiefer zurück. Ein sehr starker Helfer hinsichtlich Unkrautbekämpfung ist aber auch der Mulch von der Pinie, die im Mittelmeerraum beheimatet ist. Aufgrund seiner Eigenschaften und seines kräftigen Farbtones ist reiner Pinienmulch eine sehr gute Alternative zu den anderen Mulcharten. Was Pinienmulch / Pinienrinde ist, welche Eigenschaften er hat, wo und wie er im Garten eingesetzt werden kann und welche Vor- und Nachteile er hat, über all das geben die nachfolgenden Ausführungen Auskunft.
Was ist unter Pinienrinde zu verstehen?
Wie der Name „Pinienrinde“ schon vermuten lässt, handelt es sich um die Rinde der Pinie, einer Kiefernart, die auch als Schirm-Kiefer, italienische Steinkiefer und als Mittelmeer-Kiefer bezeichnet wird und im Mittelmeerraum beheimatet ist. Die Pinienrinde gehört zur Gruppe der Rindenmulchs. Für die Gewinnung der Rinde werden ausschließlich Pinien von ungeschädigten Naturflächen genommen.
Nach dem Fällen des Baumes wird die Borke, wie die Rinde auch genannt wird, vom Stamm gesägt oder geschält. Danach erfolgt die Sortierung nach Reinheitsgrad durch das Aussieben der unterschiedlichen Rindenstückchen, und zwar in den „Körnungen“ grob, fein und gemischt. Pinienrinde ist in den Körnungen „fein“ acht bis 15 Millimeter, „mittel“ 15 bis 25 Millimeter, „grob“ 25 bis 40 Millimeter und „sehr grob“ 40 bis 60 Millimeter erhältlich.
Dank ihrer positiven Eigenschaften ist die Pinienrinde nicht nur ein optimales Mulchmaterial, sondern aufgrund ihrer schönen rostroten Farbe und seinem angenehmen Duft nach Nadelhölzern auch für dekorative Zwecke sehr gut geeignet.
Die Eigenschaften von Pinienmulch
Im Gegensatz zu den anderen Rindenmulch-Varianten zeichnet sich der Pinienrinden-Mulch dadurch aus, dass er wesentlich langsamer verrottet als seine Pendants. Das heißt, die Verrottungsphase dauert mindestens dreimal so lange wie bei den anderen Mulcharten. Während dieser Phase gibt die Pinienrinde ihre natürlichen Nährstoffe an den Boden ab, was dazu führt, dass Kleinstlebewesen angelockt werden. Diese verbringen dann kleinste Bestandteile in die tiefer gelegenen Bodenschichten. Dies führt dazu, dass das Erdreich nicht nur weich und lockerer wird, sondern es kann auch mehr Sauerstoff aufnehmen und dadurch für ein gutes Wachstum der Pflanzen sorgen.
Positiv ist ebenfalls, dass dem Boden während der langen Verrottungsphase von Pinienrinde weniger Stickstoff entzogen wird, als es bei den anderen Mulcharten der Fall ist. Auch die Belastung mit dem giftigen Schwermetall Cadmium ist bei der Pinienrinde nur sehr gering.
Außerdem weist Pinienrinden-Mulch einen geringen Säuregehalt auf, was dazu führt, dass der pH-Wert des Bodens nur geringfügig belastet wird. Allerdings hat dieser geringe Säuregehalt auch nur eine geringfügige Unkrauthemmung zur Folge.
Weitere positive Aspekte der Pinienrinde sind der Schutz vor Verschlammung, Austrocknung und vor Erosion des Erdreiches. Nicht zu vergessen sind die geringe Schadstoffbelastung und die Fähigkeit der Rinde von Pinien, die Feuchtigkeit im Boden sowie Temperaturschwankungen zu regulieren. Dank der attraktiven rostroten Farbe und des angenehmen Nadelholz-Duftes ist die Pinienrinde auch optisch für dekorative Highlights prädestiniert.
Wo wird Pinienrinde im Garten eingesetzt?
Da Pinienrinde ein wesentlich milderes und neutraleres Material als der einheimische Rindenmulch aus Kiefer- oder Fichtenrinde ist, bietet es sich förmlich als Mulchmaterial an. Aber auch als Hingucker im optischen Gesamtbild des Gartens ist die farbenfrohe Rinde der Pinie unschlagbar. Je nach Körnung findet sie im Garten und Vorgarten, auf Gartenwegen, Beeten, Pflanzenkübeln, Blumenkästen, kleineren Terrassen, auf Spielflächen unter den Spielgeräten und sogar im Indoor-Bereich im Wintergarten Anwendung.
Hierbei gilt die Faustregel: Je feiner die mit Pinienmulch auszulegende Fläche, desto feiner die Körnung. Wenn also Beete und kleine Vorgartenflächen, Pflanzenkübel, Blumenkästen oder -töpfe mit Pinienrinde bedeckt werden sollen, dann kommt Pinienmulch mit feiner Körnung zum Einsatz. Beim Auslegen von Steingärten, Beeten und im Wintergarten sollte man zur mittleren Körnung greifen. Zwischen Stauden, Sträuchern, Pflanzungen von Gehölzen und auf Gartenwegen ist die große Körnung angesagt.
Wie wird die Pinienrinde im Garten verwendet?
Vor dem Auslegen des Pinienmulchs sollte der Boden unter Beachtung der Wurzelunkräuter-Rhizome von Unkraut und Schmutz befreit und entsprechend vorbereitet worden sein. Ist dies geschehen, dann kann die Pinienrinde auf dem für das Mulchen vorgesehenen Boden mittels Rechen verteilt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Boden gleichmäßig bedeckt ist, und zwar mit einer Schichtdicke von circa fünf bis zehn Zentimetern.
Denn nur dann wird der Fremdbewuchs unterdrückt und ein guter Schutz vor Feuchtigkeitsverlust und eine Regulierung der Temperatur gegeben. Daher ist sie auch eine hervorragende Abdeckung für Pflanzkästen und Blumenbeeten. Durch die gleichmäßige Körnung der Pinienrinde ist auch ein sehr hoher Zierwert garantiert. Die rostrote Färbung ist ein sehr schöner Kontrast zu den grünen Pflanzen und ein echter Eyecatcher im Garten, der ein angenehmes mediterranes Flair vermittelt.
Ausbringen von Pinienrinde - Schritt-für-Schritt-Anleitung
Für das Ausbringen von Pinienmulch sind zwei Schritte notwendig, die da sind:
Schritt 1:
Bevor der Mulch ausgelegt werden kann, ist das Erdreich vorzubereiten. Hierbei ist das Unkraut inklusive der unter der Erdoberfläche befindlichen Wurzel-Rhizome zu entfernen und der Boden aufzulockern. Dies lässt sich besonders gut erledigen, wenn es am Vortag geregnet hat und die Erde noch feucht ist.
Schritt 2:
Das Verteilen des Pinienmulches erfolgt nach der Boden-Vorbereitung mithilfe eines Rechens. Die Mulchschicht sollte zur Gewährleistung der Unterdrückung von Fremdbewuchs fünf bis zehn Zentimeter betragen, das entspricht circa 70 Liter (meist ein Sack) pro Quadratmeter Fläche. Zu beachten ist jedoch, dass der Abstand Pinienmulch zu den Pflanzen circa fünf bis 15 Zentimeter und Pinienmulch zu den Gebäuden circa 15 bis 25 Zentimeter betragen sollte.
Die Einbringung des Pinienmulches in Blumenkübeln, Blumenkästen oder –töpfen erfolgt analog der Anleitung, nur dass nicht mit der Harke, sondern mit der Hand die Verteilung erfolgt.
Die Vor- und Nachteile der Pinienrinde im Überblick
Auch die Pinienrinde hat wie alle anderen Produkte auch Vor- und Nachteile, die da sind:
Vorteile
- Sehr langsame Verrottung,
- Säuregehalt sehr gering,
- kaum Stickstoffentziehung,
- Cadmiumbelastung sehr gering,
- kaum Schadstoffbelastung,
- vielseitige Verwendbarkeit,
- attraktiver rostroter Farbton,
- angenehmer Nadelholz-Duft.
Nachteile
- Langer Transport (Mittelmeerraum),
- preislich etwas teurer,
- Unkrauthemmung etwas geringer.
Aufgrund der sehr guten Eigenschaften der Pinienrinde ist sie hervorragend geeignet, wenn es um das Mulchen im Garten geht. Pinienrinde ist eine repräsentative Bodenabdeckung, die einen sauberen Abschluss zwischen Rasen, Beeten und Wegen schafft, unterdrückt Unkraut und verbessert durch langfristige Verrottung und Humusbildung die Bodenstruktur. Außerdem setzt sie keine Gift- und Gerbstoffe frei und senkt auch nicht den pH-Wert des Bodens. Pinienrinde fördert das Mikroklima und schützt vor Erosion. Sie gilt nicht nur als besonders effizient, sondern auch als die edelste Bodenabdeckung. Die Rinde der Pinie stellt zweifelsohne eine optimale Alternative zu den heimischen Rindenmulch-Varianten dar, die einen bedeutenden Beitrag zur Lebensqualität darstellt.